1870-75
Unter der maßgeblichen Initiative des Fabrikanten und Eisengießers Hermann Gruson begann die intensivste Abbauperiode im Berggießhübeler Revier. Der Abbau konzentrierte sich auf den nun Marie Louise Stolln genannten ehemaligen Friedrich Erbstolln, welcher umfassend Instand gesetzt und baulich erweitert wurde. Dabei erhielt das Mundloch seine heutige Gestalt mit der an Grusons älteste Tochter Marie Louise erinnernden Inschrift. Auf dem Kirchberg wurde der Emmaschacht als Hauptfahr- und Förderschacht bis zu einer Tiefe von 97 m abgeteuft. Übertage (heute Standort der Firma Bergi-Plast) entstanden umfangreiche Tages- und Aufbereitungsanlagen (Treibehaus, Maschinen- und Kesselhaus, Bergschmiede). Für die Förderung und Wasserhaltung wurde eine 40 PS-Dampfmaschine in Betrieb genommen. Auch der eigentliche Abbau wurde durch den Einsatz von Gesteinsbohrmaschinen (ab 1872) und die Nutzung von Dynamit und Hellhoffit als Sprengmittel schrittweise modernisiert. Dadurch konnten die Betriebskosten beim Abbau deutlich gesenkt werden. Gegenüber den Abnehmern garantierte Gruson einen Eisenerzgehalt von 50-55 %.